Am 8. Oktober schreibt die «Neue Zürcher Zeitung»: «Der Goldpreis erreicht immer neue Rekorde. Seit Anfang Jahr hat er um mehr als 50 Prozent zugelegt und am 7. Oktober 2024 die Marke von 4000 Dollar pro Unze übersprungen. Verantwortlich dafür sind die schwierige geopolitische Lage, der schwache Dollar, Käufe von Zentralbanken, die hohe Staatsverschuldung sowie die Angst vor Inflation. Gold hat eine jahrtausendealte Tradition als Wertaufbewahrungsmittel und Krisenwährung.» Bei allen derzeitigen Goldpreistreibern zeichnet sich keine rasche Änderung ab. Lesen Sie, wie Sie in Gold investieren können.
Das ist die jüngste Entwicklung des Goldpreises in US-Dollar pro Feinunze (31,1034768 Gramm)

Quelle: https://www.finanzen.ch/rohstoffe/goldpreis
Anlegern bietet sich ein Strauss an Möglichkeiten, um am Anstieg des Goldpreises teilzuhaben. Wer investieren will, sollte die entsprechenden Varianten im Vorfeld aber genau prüfen. Bei der Ausgestaltung und bei den Kosten gibt es beträchtliche Unterschiede. Zudem sollten man sich stets bewusst sein, dass Gold weder Zinsen noch Dividenden abwirft und dass der Goldpreis überaus stark schwanken kann.
- Goldmünzen und Goldbarren
Wer Gold in Form von Münzen und Barren kauft, hat das Gold physisch in der Hand. Für viele Menschen ein Beruhigungsmittel zur Dämpfung der verbreiteten Krisenangst. Der Nachteil beim Kauf von Barren und Münzen: Der grosse Unterschied zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis. Dazu kommen meist Kosten für die Lagerung und allenfalls für die Versicherung, beispielsweise im Schliessfach einer Bank oder bei einem Edelmetallhändler. Auch der sichere Tresor zuhause kostet Geld und ist natürlich mit einer Diebstahlgefahr verbunden. Kommt dazu: Barren müssen handelbar und von Banken akzeptiert werden. Als überall anerkanntes Gütesiegel gilt in der Branche das Label der «London Bullion Market Organisation LBMA».
Wichtig: Beim Goldhandel in der Schweiz muss man die Kaufbelege von physischem Gold wie Münzen oder Barren sorgfältig aufbewahren. Beim späteren Verkauf von Goldmünzen oder Goldbarren muss der ursprüngliche Kauf mit diesen Kaufbelegen nachgewiesen werden. Damit wird bestätigt, dass das Gold legal erworben worden ist. Das dient der Geldwäschereibekämpfung. - Physisch unterlegte Gold-Exchange-Traded-Funds ETF
Eine Variante zu Barren und Münzen sind physisch mit Gold unterlegte Exchange-Traded-Funds ETF. Dies sind Fonds, welche die Entwicklung des Goldpreises möglichst genau abbilden und an der Börse gehandelt werden. Sie sind Sondervermögen, die von der Bilanz der ausgebenden Bank oder Fondsgesellschaft getrennt sind: Sollte die Bank kollabieren, fällt dieses Vermögen also nicht in die Konkursmasse. Das Gold liegt physisch in den Tresoren der Bank. Grosser Vorteil von ETF: Man kann mit kleinen Beträgen ins Gold investieren und man muss das Gold nicht selbst lagern. Ausserdem gibt es niedrige Kauf- und Verkaufsgebühren, das Markenzeichen von ETF, plus niedrige Verwaltungsgebühren zwischen 0,2 und 0,4 Prozent.
Nachteil von physisch unterlegten Gold-Exchange-Traded-Funds ETF: Wenn man als Privatanleger auf der Auslieferung des Goldes besteht, kann es Probleme geben. - Gold-Metallkonten
Das schreibt die «Neue Zürcher Zeitung»: «Eine Möglichkeit, um vom steigenden Goldpreis zu profitieren, sind auch die Gold-Metallkonten. Hier kaufen Anleger einen Anspruch auf eine bestimmte Menge Gold, die von der Bank verwahrt wird. Zu den Vorteilen solcher Goldkonten gehören die einfache Handhabung und die relativ günstigen Kontoführungsgebühren. Zudem ist man unabhängig von Einheiten wie Münzen oder bestimmten Barrengrössen.
Anleger sollten sich indessen bewusst sein, dass sie mit einem Gold-Metallkonto nur eine Forderung gegenüber einer Bank haben. Sie gehen folglich ein Gegenparteirisiko ein, das sich manifestieret, wenn das entsprechende Finanzinstitut kollabiert.» - Goldminenaktien
Man kann auch auf Goldminenaktien oder Goldminenaktien-Exchange-Traded-Funds ETF setzen, um von der Goldpreishausse zu profitieren. Goldminenunternehmen haben bei einem steigenden Goldpreis steigende Margen, was sich positiv auf deren Aktien auswirken sollte. Zudem gibt es Chancen auf Dividendenzahlungen. Aber: Die Kurse von Goldminenunternehmen können bei einem sinkenden Goldpreis stark fallen. Zudem können Goldminenunternehmen unter steigenden Förderkosten leiden und sind zumeist politischen Risiken in Schwellenländern ausgesetzt. - Strukturierte Produkte auf Gold
Erfahrene, kurzfristig orientierte und risikofreudige Anleger können mit strukturierten Produkten kapitalgeschützt oder gehebelt auf die Entwicklung des Goldpreises spekulieren. Bei allen strukturierten Produkten besteht allerdings das Risiko, dass die ausgebende Bank ausfällt.