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Mino Müller, 32-jährig (Bild), ist seit anfangs 2025 Leiter der Cyberversicherung bei der AXA Schweiz. Zuvor hat er sich im Risikomanagement der AXA vertieft mit Cyberrisiken und deren finanzieller Quantifizierung auseinandergesetzt. Im Gespräch mit den «ABC-E-News» warnt Mino Müller: «Die digitale Kriminalität nimmt zu, und zwar auch bei Privatpersonen.» Lesen Sie, was die Cyberversicherung für Privatpersonen bietet und was sie kostet.

Mino Müller, welchen Cybergefahren und Cyberangriffen sind wir im Privatleben heute besonders ausgesetzt?
Mino Müller:
Die digitale Kriminalität nimmt zu, und zwar auch bei Privatpersonen. Insbesondere im Bereich von Phishing, Missbrauch von Zahlungssystemen und Identitätsdiebstahl treten vermehrt Schadenfälle auf.

Welche Abwehrmassnahmen sollten wir im Privatleben gegen diese Cybergefahren und Cyberangriffe unbedingt ergreifen?
Mino Müller:
 Prävention ist der beste Schutz vor Cyberangriffen. Dazu gehört, elektronische Geräte sicher zu konfigurieren, indem ein aktuelles Virenschutzprogramm, eine Firewall und regelmässige Sicherheitsupdates installiert werden, um die Software stets auf dem neusten Stand zu halten. Zudem sollten möglichst starke und unterschiedliche Passwörter verwendet und wo immer möglich die Zwei-Faktor-Authentisierung aktiviert werden. Des Weiteren gilt: wachsam bleiben. Seien Sie kritisch, wenn Sie verdächtige Mails erhalten oder Ihnen eine Situation ungewohnt vorkommt.

Bietet die AXA auch spezielle Präventionsmassnahmen für ihre Versicherten an?
Ja. Die Präventionsmassnahmen der AXA Cyberversicherung umfassen:

  • Monitoring der Kreditkarte, Online-Accounts und Telefonnummern
  • Warnmeldungen vor Phishing-Mails
  • Erkennung von unsicheren Onlineshops
  • Erkennung von negativen Beiträgen oder Hasskommentaren zur versicherten Person
  • Erstintervention im Namen der versicherten Person bei Problemfällen im Bereich Cyberkriminalität sowie telefonische psychologische Unterstützung


Welche Schäden richten Cyberangriffe bei Privatpersonen am häufigsten an?
Mino Müller: Cyberangriffe erfolgen auf vielfältige Weise. Am häufigsten beobachten wir, dass Kundenkonten in einem Onlineshop gehackt oder Kreditkartendaten gestohlen werden. Oder auch, dass elektronische Geräte durch einen Virus beschädigt und damit Daten gelöscht oder verschlüsselt werden. Die AXA versucht dann im Namen ihrer Versicherten rechtliche Ansprüche gegenüber Onlineshops oder Kreditkarteninstituten durchzusetzen. Ist dies erfolgslos, übernimmt die AXA die Kosten. Bei einem Virusbefall organisiert und bezahlt die AXA die Virenentfernung und versucht, die Daten wiederherzustellen.

Erklären Sie uns bitte, was die Cyberversicherung der AXA Privatpersonen bietet und wie hoch die Selbstbehalte sind.
Mino Müller:
 Die Cyberversicherung der AXA für Privatpersonen bietet Prävention, Rechtsschutz und finanzielle Leistungen. Durch die inbegriffenen Präventionsservices können Schadenfälle verhindert werden. Die folgenden vier Module können einzeln oder zusammen abgeschlossen werden:

  • Online-Konten & Kreditkarten: Rechtsschutz und finanzielle Absicherung bei gestohlenen und missbrauchten Daten
  • Online-Mobbing & Urheberrechte: Rechtsschutz bei Persönlichkeitsverletzungen und Urheberrechtsverletzungen im Internet
  • Online-Shopping: Rechtsschutz und finanzielle Absicherung bei Schäden beim Online-Einkauf
  • Datenrettung, Virenentfernung & IT Assistance: Wiederherstellung von Daten und Virenentfernung

Die Selbstbehalte sind je nach Baustein unterschiedlich. Manchmal können sie selbst gewählt werden, manchmal gibt es keinen Selbstbehalt. Für die bedingten Voraussetzungen im Schadenfall verweise ich auf die Obliegenheiten in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen AVB.

Was kostet die Cyberversicherung der AXA für Privatpersonen?
Mino Müller:
 Unsere Cyberversicherung für Privatpersonen ist modular aufgebaut. Sie wählen und bezahlen nur jene Bausteine, die Sie benötigen. Einzelne Module sind ab 30 Franken pro Jahr erhältlich, alle zusammen ab 105 Franken pro Jahr. Die Versicherung umfasst die drei Teilbereiche Rechtsschutz, finanzielle Leistungen und Präventionsservices. Dieser Rundumschutz ist einzigartig in der Schweiz. Wenn Sie Opfer eines Cyberangriffs werden, erhalten Sie bei uns von Anfang an professionelle Unterstützung.

Das Bundesamt für Cybersicherheit BACS schreibt über eine «Neue TWINT-Betrugsmasche, die auf Schlaftrunkenheit setzt»: «Immer wieder werden dem BACS Phishing-E-Mails gemeldet, mit denen TWINT-Kunden hinters Licht geführt werden sollen. Das Ziel ist der Diebstahl von Kreditkartendaten oder die Übernahme von TWINT-Konten. Manche Versuche kommen gar ohne Phishing-Seiten aus. Das zeigt ein weiterer Fall, der auf den ersten Blick harmlos erscheint, tatsächlich aber durchdacht ist. Mit einer persönlichen Nachricht und einer Geldanforderung am frühen Morgen wollen die Betrüger Nutzerinnen und Nutzer zu unbedachtem Handeln verleiten.» Frage dazu: Wer bei den TWINT-Betrugsmaschen reinfällt, was ja oft einfach eine Unaufmerksamkeit ist, wird von der Cyberversicherung für Privatpersonen für den Schaden entschädigt oder nicht?
Mino Müller:
Es muss hier unterschieden werden: Handelt es sich um eine missbräuchliche Verwendung von Daten, also Kriminelle nutzen unerlaubt beschaffte Daten, um das Opfer zu betrügen, deckt die Cyberversicherung der AXA die Fälle, sofern zumutbare Vorsichtsmassnahmen getroffen wurden. Wenn die Betrüger hingegen zufällig Geldanforderungen übermitteln und die Nutzerin oder Nutzer «einfach» die Anforderung bestätigt, handelt es sich um einen einfachen Betrug und keinen Cybervorfall, und ist folglich nicht durch die Cyberversicherung gedeckt.

Ihr Schlusswort an die Leserinnen und Leser.
Mino Müller: Investieren Sie in Prävention und seien Sie wachsam: Cyberkriminalität kann jede und jeden treffen.

 

Eine Cyberversicherung ist für Arztpraxen ein Muss
Die vollständige Reduktion der Gefahr eines Cybersicherheitsvorfalles in der Arztpraxis ist trotz aller Vorsichtsmassnahmen nicht möglich. Deshalb zählt zur bestmöglichen Schadenminimierung im Cyberschadenfall der Abschluss einer Cyberversicherung als wirksame Präventivmassnahme. Die Ärzteberatung ABC bietet spezielle Cyberversicherungen für Arztpraxen und medizinische Einrichtungen an, die massgeschneiderte Deckungen für potenzielle Schäden bieten. Die Einzelheiten dazu finden Sie hier.

 

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