Künstliche Intelligenz KI verändert die Art, wie Menschen im Internet suchen: Suchanfragen werden immer häufiger über KI-gestützte Systeme gestellt. KI-Tools wie ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity liefern direkte Antworten, statt wie klassische Suchmaschinen eine Liste von Links auszuspielen. Wenn eine Arztpraxis oder eine andere medizinische Einrichtung in der neuen KI-Welt sichtbar bleiben will, muss der Inhalt ihrer Website angepasst werden. Der «Leitfaden Onlinesuche» von «DirectPoint» der Schweizer Post zeigt, wie das gehen soll. Lesen Sie, wie Ihre Website für das KI-Zeitalter optimiert werden muss.
Kontext ist wichtiger als Keywords
Bei der klassischen Suchmaschinenoptimierung, der «Search Engine Optimization SEO», ging es bisher darum, die richtigen Keywords zu identifizieren und möglichst gezielt im Text zu platzieren. Für die KI-gestützte Suche genügt das nicht mehr. Denn KI-Sprachmodelle wie ChatGPT oder Perplexity arbeiten nicht nur auf der Grundlage von Keywords, sondern vor allem kontextbasiert: Sie erkennen sogenannte Entitäten. Das sind bedeutungsvolle Begriffe, Themen oder Namen, die miteinander in Beziehung stehen.
Wer will, dass seine Arztpraxis oder seine medizinische Einrichtung in der Antwort eines Künstliche Intelligenz-Tools auftaucht, muss als Autorität für ein Thema gelten und ein Entity-Profil entwickeln. Die Frage lautet also nicht mehr «Für welches Keyword möchte ich ranken?», sondern «Mit welchen Themen möchte ich in Verbindung gebracht werden?».
Dazu kann man gezielt neue Inhalte schreiben: Zum Beispiel Beiträge, Ratgeber oder FAQs zu den Themen, mit denen man in Verbindung gebracht werden will. Dann alle Inhalte untereinander verlinken, um ein stabiles Themencluster zu schaffen.
GEO ersetzt SEO
Wörtlich steht im Leitfaden von «Direct Point»: «Der Begriff ‘Generative Engine Optimization GEO’ beschreibt die neue Art, die Sichtbarkeit bei KI-basierten Suchsystemen zu optimieren. Auch Begriffe wie ‘Large Language Model Optimization LLMO’ oder ‘Artificial Intelligence Optimization AIO’ stehen für dasselbe Prinzip: Inhalte müssen so aufgebaut, gestaltet und formuliert sein, dass KI-Modelle sie erkennen, einordnen, verstehen und wiedergeben können.
Die Inhalte von Webseiten müssen KI-gerecht aufbereitet werden
Wörtlich steht im Leitfaden von «Direct Point»: «Schreiben Sie in einem zugänglichen und lesefreundlichen Stil. Denn KI-Modelle verarbeiten Informationen besser, wenn die Texte verständlich geschrieben sind. Achten Sie auf ein einfaches Vokabular, einen übersichtlichen Satzbau und eine aktive Schreibweise. Verzichten Sie auf Fachjargon, Fremdwörter, Schachtelsätze und einen ausgeprägten Nominal- und Passivstil. Alle gängigen Regeln, um Menschen das Lesen und Verstehen von Inhalten zu erleichtern, gelten auch für eine KI-gerechte Sprache.
Kommt dazu: KI-Modelle bevorzugen Inhalte mit inhaltlicher Tiefe und Kontext. Vermeiden Sie oberflächliches Keyword-Dropping und konzentrieren Sie sich stattdessen auf erklärende, verknüpfte Informationen. So erkennt die KI, dass Ihre Inhalte umfassend und hochwertig sind. Und: KI-Modelle greifen bevorzugt auf aktuelle Informationen zurück. Überprüfen Sie deshalb regelmässig Ihre Inhalte, insbesondere bei datenbasierten oder wissenschaftsbezogenen Inhalten, die schnell veralten.»
Maschinen müssen Bilder und Texte einfach lesen können
Um Webseiten für das KI-Zeitalter technisch fit zu machen, müssen Inhalte maschinenlesbar gestaltet werden. Dabei spielen strukturierte Daten und insbesondere das «Schema.org-Markup» eine zentrale Rolle. Strukturierte Daten sind zusätzliche Informationen im Quellcode, die Kontext und Bedeutung von Inhalten explizit und standardisiert an Suchmaschinen und KI-Systeme weitergeben, etwa ob es sich auf einer Seite um ein Produkt, ein Event oder ein Rezept handelt.
Schema.org ist ein internationaler Standard, der ein gemeinsames Vokabular für die Auszeichnung strukturierter Daten bereitstellt, damit alle relevanten Suchmaschinen Inhalte effizient verarbeiten und korrekt interpretieren können. Die Anwendung von «Schema.org-Markup» verbessert nicht nur die Sichtbarkeit in klassischen Suchmaschinen, sondern bereitet Webseiten auch darauf vor, von neuen KI-Tools und Voice Search Systemen verstanden und optimal genutzt zu werden: Die Inhalte werden eindeutig klassifiziert und im passenden Kontext präsentiert.
Mit all diesen technischen Dingen sollte Ihr Webmaster vertraut sein.
Autorität stärken und Vertrauen aufbauen
Der Leitfaden von «Direct Point unterstreicht: «KI-Modelle bewerten Inhalte nicht nur danach, was gesagt wird, sondern auch danach, wer es sagt und wie glaubwürdig es erscheint. Die vier Faktoren ‘Expertise, Experience, Authoritativeness, Trustworthiness EEAT’ sind ein zentrales Qualitätskriterium. Mit diesen Massnahmen können Sie sie stärken:
- Zeigen Sie fachliche Expertise: Lassen Sie Fachpersonen schreiben und kennzeichnen Sie deren Beiträge mit Namen, Funktion und allenfalls Qualifikation.
- Belegen Sie Ihre Erfahrung: Veranschaulichen Sie Ihre Expertise und geben Sie Einblick in Kundenprojekte, Fallbeispiele, Learnings, Tests, Vorher-Nachher-Beispiele usw. Denn diese Inhalte beweisen: Sie wissen, wovon Sie sprechen.
- Stärken Sie Ihre Autorität: Holen Sie Testimonials ein, verfassen Sie Erfolgsstorys, in denen sich Ihre Kundinnen und Kunden positiv über Sie äussern, publizieren Sie Studien und Fachbeiträge, die sich zitieren lassen, und geben Sie Experteninterviews. Mit diesen und anderen Formen der Anerkennung können Sie Ihre Autorität gezielt stärken.
- Schaffen Sie Vertrauenswürdigkeit: Die KI-Systeme müssen sich darauf verlassen können, dass Ihre Informationen wahr und seriös recherchiert sind. Transparente Kontaktmöglichkeiten, positive Bewertungen, Qualitätssiegel und verifizierte Inhalte tragen zur Vertrauenswürdigkeit Ihrer Website bei.»