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Das Wachstum der Zahl der Ärzte geht in der Schweiz trotz des teilweisen Zulassungsstopps weiter. Laut der „NZZ am Sonntag“ deutet alles daraufhin, dass es für die Zeit nach 2016 wieder auf einen permanenten freiwilligen Zulassungsstopp in modifizierter Form hinausläuft.

Keine gewünschte Wirkung
„Ärztestopp zeigt nicht die gewünschte Wirkung“, titelt die „NZZ am Sonntag“ in der Ausgabe vom 16. Februar 2014. Im Jahr 2013 haben 2780 Ärzte die Bewilligung für eine Praxiseröffnung in der Schweiz eingeholt. 2012 waren es 2050, ein Jahr zuvor 900. Nimmt man die grosse Gruppe der deutschen Ärzte, erhielten letztes Jahr 848 – viermal so viele wie 2011 – grünes Licht. Der Zuwachs ist problematisch, auch wenn längst nicht alle Ärzte tatsächlich eine Praxis eröffnen. Es handelt sich meistens um Spezialisten, die sich vor allem in den Städten niederlassen, wo es ohnehin schon genug spezialisierte Mediziner gibt. Das grosse Angebot führt zu mehr Nachfrage und mehr Behandlungen, die über die obligatorische Grundversicherung abgerechnet werden dürfen. Jede neue Praxis verursacht laut Bund Gesundheitskosten von einer halben Million Franken.

Starkes Mengen- und Kostenwachstum im spitalambulanten Bereich
«Die Wirkung des Mitte 2013 eingeführten Zulassungsstopps ist unbefriedigend», wird Santésuisse-Sprecher Paul Rhyn in der „NZZ am Sonntag“ zitiert. Die «planwirtschaftliche Lösung» könne den Kostenanstieg bei den Arztpraxen nicht dämpfen. Gleichzeitig sei im spitalambulanten Bereich – bei Behandlungen im Spital ohne Übernachtung also – ein sehr starkes Mengen- und Kostenwachstum festzustellen. Dieser Bereich falle nicht unter den gegenwärtigen Zulassungsstopp.

Förderung für Hausärzte
Nun deutet alles daraufhin, dass es für die Zeit nach 2016 doch wieder auf einen permanenten freiwilligen Zulassungsstopp in modifizierter Form hinausläuft. Und zwar für Arztpraxen und Spitalambulatorien, kombiniert mit einer Förderung der Hausarztmedizin und Qualitätskriterien für Ärzte, beispielsweise Sprachkenntnisse. Allerdings spielt für die Steuerung der ambulanten Medizin nun auch noch die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative eine Rolle. Und wie diese gestaltet wird, ist derzeit noch völlig unklar.

 


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