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eHealth«Der hiesige Pharmasektor hat sich prächtig entwickelt. Doch wird die Schweiz für Forschungsaktivitäten zunehmend unattraktiv, wenn es bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens nicht endlich vorwärtsgeht», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» am 12. November 2021 im Artikel «Der Pharmaindustrie wird es unwohl – zu Recht, denn die Schweiz ist dabei, die Digitalisierung zu verschlafen». Zur Einsicht, dass die Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen gefährlich verschleppt wird, sind offenbar auch die führenden Verbände der Leistungserbringer im Medizinal- und Gesundheitswesen gelangt. Deshalb haben die FMH und neun andere Verbände am 3. November 2021 im Bern die Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» gegründet. Diese Arbeitsgemeinschaft will sich mit Nachdruck für mehr Effizienz bei der Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens einsetzen.

Diese zehn Verbände wollen die Digitalisierung im Gesundheitswesen pushen
Das sind die zehn Verbände, welche die neue Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» bilden: die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK, der Schweizer Physiotherapie Verband Physioswiss, der Verband der Schweizer Chiropraktorinnen und Chiropraktoren Chiro-Suisse, der ErgotherapeutInnen-Verband Schweiz EVS, der Schweizerische Hebammenverband SHV, die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO, der Schweizerische Verband diplomierter Ernährungsberater/innen SVDE und die Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen FSP.

Elektronisches Patientendossier EPD genügt nicht für eine effiziente Digitalisierung
Bereits 2014 hatten sich die Berufsverbände der Leistungserbringer zusammengeschlossen und die Arbeitsgruppe «IPAG EPD» gegründet. Ziel der «IPAG EPD» war es, sich im Rahmen des Elektronischen Patientendossiers EPD für praxistaugliche Datenaustauschformate und -prozesse einzusetzen und dem Bund und den Kantonen entsprechende Grundlagen für die Einführung des Elektronischen Patientendossiers EPD vorzuschlagen. Insbesondere war es der IPAG ein Anliegen, eine hohe Interoperabilität zwischen den verschiedenen informationstechnologischen Systemen und Programmen sicherzustellen, um Synergien optimal nutzen zu können und um alle am Prozess Beteiligten vor Fehlinvestitionen bei der Einführung des elektronischen Patientendossiers zu schützen.
Seither hat sich das Elektronische Patientendossier EPD zu einem System entwickelt, das ohne tiefgreifende Anpassungen dem Zweck eines dynamischen Datenaustausches zwischen den Leistungserbringenden und den Patientinnen und Patienten vorerst nicht gerecht werden kann. Eine Ablage von Patientendaten und Gesundheitsdokumenten unter sicherem Verschluss kann nicht genügen, um Lösungen für Patientinnen und Patienten zu erarbeiten, die kosteneffizient, hochqualitativ und nachhaltig sind.

Förderung des umfassenden digitalen Datenaustauschs im Gesundheitswesen
Die neue Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» wird sich deshalb hauptsächlich mit der Optimierung des umfassenden digitalen Datenaustauschs im Gesundheitswesen ausserhalb des Elektronischen Patientendossiers EPD befassen. Denn neben der Finanzierung der EPD-Infrastrukturen wird die Qualität aller informationstechnologischen Anwendungen für den Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen entscheidend sein.

Leitungserbringer wie Ärzte und Ärztinnen müssen sich voll für die Digitalisierung einsetzen
Das Elektronische Patientendossier EPD und das Datenaustauschsystem der Zukunft müssen zwingend Effizienzgewinne und Mehrwerte sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Gesellschaft und die Leistungserbringenden generieren. Damit die Digitalisierung im Medizinal- und Gesundheitswesen endlich eine Erfolgsgeschichte wird, müssen alle Leistungserbringer wie Ärztinnen und Ärzte sich voll für die Digitalisierung einsetzen.
Die breit abgestützte Interprofessionelle Arbeitsgemeinschaft «IPAG eHealth» ihrerseits ist bereit, «ihre Verantwortung für einen Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen wahrzunehmen und wird mit Behörden und Akteuren den regen Kontakt suchen», heisst es in der Medieninformation über die Gründung der «IPAG eHealth».



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