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Hypothek«Die Nationalbank strafft die Geldpolitik und erhöht Leitzins und den Zins auf Sichtguthaben bei der Nationalbank um einen halben Prozentpunkt von minus 0,75 Prozent auf minus 0,25 Prozent, um dem gestiegenen Inflationsdruck entgegenzuwirken», heisst es in der Medienmitteilung der Nationalbank vom 16. Juni 2022. Die gestiegene Inflation und deren Bekämpfung durch die Nationalbank lassen die Hypothekarzinsen in die Höhe schnellen. Ein Beispiel: Vom 21. März 2022 bis zum 21. Juni 2022, in nur drei Monaten mithin, ist der Referenzzinssatz für zehnjährige Festhypotheken von 1,71 Prozent um 1,23 Prozent auf 2,94 Prozent in die Höhe geschnellt. Auf eine Hypothek von 750’000 Franken hochgerechnet sind das jährlich 9’225 Franken mehr an Zinsen. Fragt sich: Sind die Hypothekenzinssteigerungen vorübergehend oder die neue Normalität?

Das ist der Hypothekarzinsverlauf seit 2008
Die folgende Grafik des Vergleichsdienstes Comparis zeigt auf, wie rasch die Hypothekarzinsen im laufenden Jahr 2022 gestiegen sind:

Hypotheken Grafik

Sind die Hypothekenzinssteigerungen vorübergehend oder die neue Normalität?
Wie es am Hypothekarzinsmarkt weitergeht, kann natürlich niemand genau sagen. Zu vermuten ist allerdings, dass die Nationalbank den derzeit mit minus 0,25 Prozent nach wie vor negativen Schweizer Leitzins in der nächsten Zeit wieder in den positiven Bereich befördert. Das kann weitere Hypothekarzinserhöhungen auslösen, wenn diese Erwartungen nicht schon im gegenwärtigen Hypothekarzinsniveau enthalten sind. Wir werden es sehen.

SARON-Geldmarkhypotheken versus Festhypotheken
Wer glaubt, die Zinsen für Festhypotheken werden nach dem Überstehen der grössten Nöte an der Schweizer Inflationsfront wieder sinken, kann vorübergehend auf eine SARON-Geldmarkthypothek setzen: Die Zinssätze für diese Gelmarkthypotheken werden aufgrund des Swiss Average Rate Overnight SARON plus der Marge der jeweiligen Bank alle drei oder sechs Monate neu berechnet. Derzeit liegt der Zinssatz für eine SARON-Geldmarkthypothek bei rund 0,50 Prozent – ein grosser Zinsabstand zu den 2,94 Prozent der zehnjährigen Festhypotheken. Wer allerdings glaubt, die Zinsen für Festhypotheken werden weiter steigen und wer zudem auf eine langjährige Zinshöhensicherheit besteht, kann sich auch jetzt für eine zehnjährige Festhypothek entscheiden.
Zum Thema «SARON-Geldmarkhypotheken versus Festhypotheken» schreibt der Vergleichsdienst Comparis: «Ist das aktuelle Hypothekarsatzniveau die neue Normalität oder ein befristetes Phänomen? Die Hypothekarnehmenden sind in dieser Frage gespalten. Das zeigen die Daten: Einerseits hat die Nachfrage nach SARON-Geldmarkthypotheken und kurzfristigen Festhypotheken spürbar zugenommen. Andererseits ist die Nachfrage für zehnjährige Festhypotheken unverändert stark. Wer heute eine kurzfristige Hypothek abschliesst, setzt darauf, dass die Langfristzinsen in wenigen Jahren wieder sinken. Wer sich hingegen auf dem jetzigen Zinsniveau über zehn Jahre verpflichtet, glaubt nicht mehr an eine Rückkehr zu den alten Niedrigzinsen, selbst wenn die Teuerung einmal überwunden ist.»



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