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Bevoelkerung2022 ist die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz auf 8,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Auch die Todesfälle und Eheschliessungen nahmen zu, während die Geburten und Scheidungen zurückgingen. Die Lebenserwartung der Männer blieb unverändert, jene der Frauen verringerte sich leicht. Die Ein- und Auswanderungen sowie der Wanderungssaldo verzeichneten ein Plus. Das sind einige noch provisorische Ergebnisse der Bevölkerungsstatistik 2022.

Plus 73'900 Einwohnerinnen und Einwohner
Am 31. Dezember 2022 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8'812’700 Personen, 73’900 oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Alle Kantone verzeichneten eine Zunahme. Das grösste Plus verzeichneten die Kantone Schaffhausen und Freiburg mit je 1,4 Prozent, die geringste Zunahme der Kanton Jura mit 0,1 Prozent.

Mehr Tote
2022 sind 74’300 Menschen gestorben. Das sind 3’100 oder 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr und 1’900 weniger als 2020, als die Covidpandemie ihren Anfang nahm. Die hohe Anzahl Todesfälle ist teilweise auf die Bevölkerungsalterung zurückführen: 88 Prozent der Todesfälle betrafen Personen ab 65 Jahren.
In den Monaten März, Juli, Oktober und Dezember 2022 wurden Spitzenwerte erreicht. Im Vergleich zu März 2021 ereigneten sich knapp 1’200 Todesfälle mehr, gegenüber Juli 2021 entsprach die Zunahme über 1’000 Todesfälle und im Oktobervergleich waren es rund 500 mehr. Diese Todesfälle könnten mit den Grippe- und Hitzewellen im Jahr 2022 zusammenhängen. Die Todesfälle stiegen in den meisten Kantonen an. Nur in den Kantonen Uri, Schwyz, St. Gallen, Jura, Zug und Glarus gingen die Zahlen zurück.

Weniger Geburten
2022 wurden 82’000 Lebendgeburten verzeichnet. Das sind 7’600 0der 8,5 Prozent weniger als 2021. Während der Unterschied zum geburtenstarken Jahr 2021 besonders gross ist, fällt er gegenüber 2020 weniger deutlich aus: 2022 gab es 3’900 oder 4,5 Prozent weniger Geburten als 2020.
Wird die Anzahl Geburten im Verhältnis zur Bevölkerung betrachtet, liegt die Geburtenziffer auf einem historischen Tiefstwert: 9,3 Geburten auf 1’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Und: Der Geburtenrückgang betrifft nahezu alle Kantone. Einzig Nidwalden bildet eine Ausnahme.
Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau ist von 1,46 im Jahr 2020 und 1,52 im Jahr 2021 auf 1,38 im Jahr 2022 gesunken.
Aus der Geburtenzahl und der Anzahl Todesfälle im Jahr 2022 resultierte aber gleichwohl ein gesamtschweizerischer Geburtenüberschuss, die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen, von 7’750 Personen. Die meisten Kantone wiesen allerdings einen negativen Geburtenüberschuss aus, das heisst, es starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden. Dies war in folgenden vierzehn Kantonen der Fall: Uri, Glarus, beide Appenzell, Wallis, Solothurn, Neuenburg, Schaffhausen, Jura, beide Basel, Graubünden, Bern und Tessin.

Leicht sinkende Lebenserwartung der Frauen
Die Lebenserwartung der Männer bei Geburt lag wie bereits 2021 bei 81,6 Jahren. Bei den Frauen sank sie zwischen 2021 und 2022 von 85,7 Jahren auf 85,4 Jahre. Eine vergleichbare Entwicklung ist bei der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren zu beobachten. Jene der Männer belief sich wie 2021 auf 19,9 Jahre, während sich jene der Frauen im gleichen Zeitraum von 22,7 Jahren auf 22,5 Jahre verringerte.

Mehr Eheschliessungen
2022 wurden 40’700 Ehen geschlossen, 4’300 oder 11,7 Prozent mehr als 2021. Bei den Eheschliessungen zwischen Personen unterschiedlichen Geschlechts wurde eine Zunahme von 1’300 Ehen gegenüber 2021 registriert. Darüber hinaus wurden rund 700 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen und 2200 eingetragene Partnerschaften in eine Ehe umgewandelt.

Zwei von fünf Ehen werden geschieden
2022 wurden 16’100 verschiedengeschlechtliche Ehen geschieden. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Abnahme von 6,3 Prozent. Bei Fortsetzung des 2022 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf oder 39,4 Prozent der Ehen irgendwann mit einer Scheidung enden. Die Zahl der Scheidungen ging nicht in allen Kantonen zurück: Die Kantone Basel-Stadt, Waadt, Graubünden, Appenzell Ausserrhoden, Nidwalden und Glarus registrierten gegenüber 2021 mehr Scheidungen.

190'500 Einwanderer und 120'400 Auswanderer
Nachdem sich die Einwanderungen in den Jahren der Pandemie verlangsamt hatten, nahmen sie 2022 wieder zu. 2022 wanderten insgesamt 190’500 Personen ein, 15 Prozent mehr als 2021. Davon waren 21’900 Schweizer Staatsangehörige und 168’500 Ausländerinnen und Ausländer. 120’400 Personen verliessen die Schweiz, wovon 31’300 Schweizer und 89’100 ausländische Staatsangehörige. Das entspricht einem Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der positive Wanderungssaldo stieg folglich von 48’900 im Jahr 2021 um 43,5 Prozent auf 70’100 im Jahr 2022. Das ist der Hauptfaktor für das Bevölkerungswachstum zwischen 2021 und 2022.
Wie in den Vorjahren waren die 2022 in die Schweiz eingewanderten Personen mehrheitlich deutsche, italienische und französische Staatsangehörige.

Quelle: Bundesamt für Statistik BFS



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